Ladys und Gentlemen ist Hilaire Bellocs beißende Satire auf die englische Gesellschaft zwischen den beiden Weltkriegen. Niemand ist sicher vor seinen zugespitzten Versen. Er zielt auf alle gleichermaßen: auf Arme und Reiche, auf Richter, Politiker und Literaten wie er selbst. In sieben Gedichten persifliert Belloc seine englischen Landsleute und ihre absurden Gewohnheiten. Mit Freude führt er ihre Laster vor oder dichtet ihnen zur Strafe für Arroganz, Heuchelei oder sonstige moralische Unzulänglichkeit einen verfrühten Tod an den Hals.
Ladys und Gentlemen erschien zuerst 1932, mit Karikaturen des Illustrators Nicolas Bentley (1907–1978), mit dem Belloc häufig zusammenarbeitete. Die vorliegende Ausgabe folgt der damaligen Gestaltung und ist die erste deutsche Übertragung dieser maliziösen, süffisanten und äußerst vergnüglichen Verse.
Hilaire Belloc wurde 1870 in der Nähe von Paris geboren und starb 1953 in Surrey. Der Schriftsteller, Historiker und Politiker war streitbarer Liberaler und fanatischer Katholik, Chauvinist und glühender Europäer, radikaler Sozialkritiker und ein Reaktionär, der mit seiner antisemitischen Haltung Anstoß erregte, er war gegen Hitler und gegen den britischen Kolonialismus, und er verachtete die High-Society, in der er mit seiner Begabung für Konversation und Geselligkeit glänzte. Belloc hat etwa 150 Bücher verfasst – Romane, Gedichte, Schriften zu Geschichte und Politik. Heute noch berühmt ist Belloc für seine bitterbösen »erbaulichen« Kindergeschichten und seine humoristischen Gedichte.