Innerhalb der psychologischen Forschung ist das Weinen wohl kaum jemals einer eingehenderen Einzeluntersuchung unterzogen worden. Zu einer solchen einige Beiträge zu liefern, ist das Ziel dieser Arbeit. Das Weinen ist nicht nur wegen der bedeutsamen Rolle, die es im Leben der Seele spielt – ist es doch häufig mit den tiefsten und wichtigsten menschlichen Erlebnissen verknüpft – ein wichtiger Gegenstand der Untersuchung, sondern auch aus dem Grunde, weil gerade an diesem Phaenomen, das in so eigenartiger Weise peripher Physiologisches und ganz zentral Seelisches verbindet, die allgemeine Beziehung von Leib und Seele eine besondere Beleuchtung gewinnen kann.
Balduin Schwarz gilt in der realistischen Phänomenologie als der „Philosoph der Dankbarkeit“ und hat in zahlreichen Veröffentlichungen das Phänomen des Dankens intensiv untersucht. Seine weiteren Forschungsgebiete umfassen v.a. die Erkenntnistheorie, die Irrtumsproblematik, die kulturhistorische Bedeutung der philosophia perennis und die Geschichte der Philosophie. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird ihm die Lehrerlaubnis entzogen und er emigriert in das europäische Ausland. 1940 kämpft er auf französischer Seite, bis ihm 1941 die Flucht mit seiner Familie in die USA gelingt. Balduin Schwarz lehrt an der Fordham University und erhält 1964 einen Ruf an die neu errichtete Philosophische Fakultät der Universität Salzburg. Bis zu seinem Lebensende widmet er sich der Philosophie und stirbt am Morgen des 25.11.1993 in Ainring.