Wer war Pantaleon? Die Überlieferung schildert ihn als
Leibarzt des Kaisers Maximian. Ort und Zeit sind den meisten heutigen Menschen
fremd. Es ist die Zeit der Spätantike, also des dritten und vierten
nachchristlichen Jahrhunderts. Zu dieser Zeit ist die Herrschaft eines Julius
Caesar oder Augustus bereits seit fast dreihundert Jahren vergangen. Das
Römische Reich besteht aber fort und wird durch Diokletian (Maximian) in zwei
Hälften geteilt.
Die westliche Hälfte mit der Hauptstadt Mailand und die östliche mit
Nikomedien. Rom ist nun nicht mehr Hauptstadt und Konstantinopel noch nicht,
weil es erst eine Generation später durch Konstantin den Großen gegründet werden
sollte.
Nikomedien, das heutige Izmit am Marmara-Meer, ist die Heimat des jungen
Arztes Panaleon, dessen Vater Eustorgios ein Heide und dessen Mutter Eukuba eine
gläubige Christin ist. Was im ganzen Römischen Reich geschieht, nämlich der zum
Teil gewaltsame Übergang vom klassischen Heidentum zur christlichen Religion,
spielt sich auch im Herzen unseres jugendlichen Helden ab.
Ein außergewöhnlichers Erlebnis führt ihn zum Galuebn an Christus. In
selbstvergessener Hingabe widmet er sich den Kranken, die ihn wegen seiner
Menschenfreundlichkeit und seiner Heilkräfte bewundern und lieben. Am 27. Juli
305 stirbt er mit nur siebenundzwanzig Jahren als Märtyrer.
In der westlichen Kirche wird er zu den vierzehn Nothelfern gezählt, bei den
Orthodoxen ist er der Mittelpunkt der zwölf anagyroi, der selbstlos
Helfenden.