Das Wort Katechismus stammt aus der griechischen Sprache und heißt «Belehrung», «Lehrbuch». Ein Lehrbuch des christlichen Glaubens – des unverfälschten Glaubens, wie er von allen, überall und zu jeder Zeit geglaubt wurde.
Die Christen der Urkirche bezeichneten mit diesem Worte die religiöse Belehrung, den Religionsunterricht. Schon der heilige Evangelist Lukas gebraucht es in der Vorrede seines Evangeliums (Lk 1,4) und in der Apostelgeschichte (Apg 18,25). Ebenso der heilige Paulus (Röm 2,18; 1 Kor 14,19; Gal 6,6). Erwachsene, die sich auf den Empfang der heiligen Taufe vorbereiteten, wurden «Katechumenen» genannt, d.h. die im Glauben unterrichtet werden. Heute werden mit dem Wort «Katechismus» jene Bücher bezeichnet, die zum Religionsunterricht gebraucht werden und alle christlichen Glaubens- und Sittenlehren in kurzen Fragen und Antworten enthalten. Als Vorbild gilt der «Römische Katechismus», der nach Beschluß des Konzils von Trient, unter Papst Pius V. 1566, zum Lehrbuch für die Pfarreiseelsorge herausgegeben wurde.
Für die Diözese Basel verordnete Bischof Christoph Blarer von Wartensee im 16. Jahrhundert den Katechismus des heiligen Petrus Canisius. Daher wird das Buch im Volksmund auch «Canisi» genannt.
Die Lehre der Kirche bleibt immer die gleiche. Aber die Zeiten, Menschen und die Art der Belehrung ändern sich. Deshalb gibt jede Diözese von Zeit zu Zeit einen neuen Katechismus heraus. Dieser Katechismus ist für die 5. bis 7. Klasse der Volksschüler des Bistums Basel bestimmt und vorgeschrieben. Allen jenen, die mitgeholfen haben, ihn zu verfassen und herauszugeben, sagen wir besondern Dank.
Der Religionsunterricht ist der wichtigste und notwendigste, aber auch der nützlichste und heilsamste Unterricht. Allen jenen, die aus diesem Katechismus lernen.
Kindern und Erwachsenen, wünschen wir Gottes reichsten Segen, Gnade und Glück. Jesus Christus nannte seine Lehre die «Frohbotschaft» vom Reiche Gottes, die in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker gepredigt werden wird (Mt 24,14). So sei dieser Katechismus für die Diözese Basel einer der vielen Künder der Frohbotschaft Jesu Christi, des Gottessohnes und Welterlösers.
Solothurn, Ostern 1947 Franziskus Bischof von Basel und Lugano