Das Graduale Monasteriense will eine Hilfe für die Choralpraxis sein. Scholen, die regelmäßig das Messproprium singen, finden in ihm eine hoffentlich willkommene Unterstützung, um trotz knapp bemessener Probenzeit zu einem musikalisch ansprechenden und liturgisch angemessenen Aufführungsresultat zu gelangen.
Das Graduale Monasteriense folgt dem liturgischen Jahr in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus; die Indizes machen es aber auch darüber hinaus verwendbar. Es enthält alle Sonntage des Kirchenjahres und darüber hinaus alle Proprien, die für die Feier des außerordentlichen Ritus in St. Aegidii zu Münster derzeit benötigt werden, also auch die Feste I. Klasse und die Herrenfeste II. Klasse, jedoch nicht das österliche Triduum.
Der gregorianische Choral ist nach Papst Gregor I. († 604) benannt, der auch Gregor der Große genannt wird. Ungefähr in seiner Zeit – erstmals dokumentarisch belegt gegen Ende des 7. Jahrhunderts – wurde in Rom die Schola cantorum gegründet, die für die Pflege und Weiterentwicklung der liturgischen Gesänge und des Repertoires von großer Bedeutung war. Sie sang zum Einzug des Klerus schließlich regelmäßig einen Introitus und zur Kommunion die Communio. Darüber hinaus wurden Gesänge für das Stundengebet, Hymnen und Gesänge für das Ordinarium komponiert; die Namen der Komponisten sind jedoch nicht überliefert.