"Was Sie hier in Händen haben, ist eigentlich ein Vielfaches. Zunächst ist es die Geschichte von Menschen, von einzelnen Menschen und den oft ergreifenden Schicksalen ihres Lebens, die wir - ich meine damit den Leser und schließe mich selber mit ein - beim Lesen der folgenden Seiten erleben und miterleben dürfen. Dieses Erleben und Miterleben dessen, was den Betroffenen widerfahren ist, halte ich zum Verständnis dessen, worum es hier geht, für besonders wichtig.
Die alten, sehr alten Texte, die wir in der Hand haben, berichten uns von dem, was damals, vor dreitausend Jahren, geschehen ist; sie tun es in kunstvoller, literarischer Sprache und sie wollen damit etwas aussagen, was über den bloßen Geschichtsverlauf hinausgeht und was uns auch heute noch etwas zu sagen hat."
Aus dem Vorwort
P. Suitbert H. Siedl vom hl. Johannes vom Kreuz OCD (1923 - 2006) trat 1940 in den Orden der Unbeschuhten Karmeliten ein. Nach theologischen Studien in Rom habilitierte er 1962 in Salzburg mit einer Studie über Qumran. Durch mehrmalige Aufenthalte im Heiligen Land vertiefte er seine Kenntnisse und seine Liebe in die jüdische Sprache und Tradition. Als Professor für Altes Testament und altbiblische Sprachen wirkte er an der Universität Salzburg und als Seelsorger in mehreren Konventen des Ordens.